Kaffee trinken und mit jedem Schluck die Welt ein bisschen verbessern? Klingt zunächst utopisch aber zum Glück macht das Kölner StartUp Plastic2Beans genau das möglich. Wer den Kaffee dieses Unternehmens konsumiert, verbessert dabei in der Tat die Welt in gleich mehrfacher Hinsicht: Bei der Produktion und Verarbeitung des Kaffees werden wertvolle Ressourcen, wie Wasser und Energie, eingespart. Außerdem investiert Plastic2Beans in die Entwicklungszusammenarbeit im Kunststoffbereich um Rohölverbrauch und Plastikmüll deutlich zu vermindern. Die Umwelt und alle am Prozess beteiligten Menschen werden geschützt, gefördert und gestärkt. „Schlürfen for a better world“ ist das Motto, das sich das Unternehmen auf die Fahne geschrieben hat.

Plastic2Beans SignetPlastic2Beans kauft den hochqualitativen Spezialitätenkaffee direkt und ohne Zwischenhändler in Äthiopien bei den Produzent:innen ein und bezahlt dort den zwei- bis dreifachen Marktpreis und somit einen nicht nur vordergründig fairen Preis. Aber das Nachhaltigkeitsversprechen geht noch weiter und erstreckt sich über die gesamte Lieferkette: Der Kaffee wird ressourcenschonend und ökologisch angebaut. Verkauft wird der Kaffee in Deutschland mithilfe eines Mehrwegsystems an private und vor allem an gewerbliche Kund:innen. Verpackungsmüll und Umweltbelastung werden auf diese Weise minimiert, alle im Prozess beteiligten Partner:innen werden fair entlohnt und wertschätzend einbezogen.
Aber fairer Kaffeeimport stand in der Geschichte von Plastic2Beans eigentlich gar nicht am Anfang. Die Problematik des Verpackungsmülls und insbesondere der umweltbelastende Umgang mit Kunststoffen gaben den Gründern von Plastic2Beans den Anstoß, selbst aktiv zu werden. Der aus Äthiopien stammende Kunststofftechniker Abyie Dagnew und der Polymer-Chemiker Dr. Kalie Cheng hatten schnell eine gemeinsame Mission: Weniger Müll und mehr Wiederverwertung! In Deutschland funktioniert das Recycling schon sehr gut – wieso nicht auch in Äthiopien?

Plastic2Beans Team

Eine konkrete, aktuelle Maßnahme ist der Aufbau einer PET Recyclinganlage, ein großes Projekt das für das kommende Jahr in Zusammenarbeit mit dem BMZ und der DEG in Planung ist. Es gibt vor Ort bereits bestehende Strukturen, die das Sammeln und Sortieren sowie Schreddern und Pressen von PET umfassen. Doch hier endet der Prozess in Äthiopien und das Material wird für das Recycling in andere Länder verschifft, die dann die eigentliche Wertschöpfung betreiben. An diesem Punkt setzt Plastic2Beans mit dem Plan an, die lokale Wirtschaft zu befähigen, die gesamte Wertschöpfungskette vor Ort durchzuführen.

Schon jetzt bahnen sich weitere Projekte in der Kunststoffindustrie, auch in anderen afrikanischen Ländern, an. Das Team von Plastic2Beans hat sich durch seine Arbeit ein starkes Netzwerk und viel Spezialwissen über die äthiopische Kunststoffindustrie erarbeitet. Dabei ist dem jungen Unternehmen die Unterstützung der gesamten Branche wichtig, angefangen bei den Menschen, die die Flaschen sammeln und nur unregelmäßig und schlecht bezahlt werden. Empowerment Seminare für benachteiligte Bevölkerungsgruppen sowie Wissenstransfer und Capacity Building stehen hoch oben auf der Agenda und sind wichtige Säulen für das Gesamtprojekt.

Alle Einnahmen, die durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie NGOs, Ministerien und Akteuren der äthiopischen Recyclingbranche generiert werden, werden direkt vor Ort wieder in Kaffeebohnen investiert. Wenn diese dann in Deutschland verkauft werden, fließen die Erträge wieder zurück in die Projekte des Unternehmens. „Schlürfen for a better world“ – ein Motto, das hier ganz konkret gelebt wird.

Denn in der anvisierten besseren Welt auf die wir „hintrinken“ werden ärmere Länder nicht mehr ausgebeutet, Abhängigkeitsstrukturen werden obsolet sein und verantwortungsloser Umgang mit Kunststoffen wird passé sein. Plastic2Beans lebt vor, dass diese Vision keine Vision bleiben muss und dass kreative Ideen gepaart mit Einsatzbereitschaft und kluger Strategie nachhaltige Geschäftsmodelle ergeben können.

Auch in der Gründungsstadt Köln setzt Plastic2Beans alles daran, Menschen zu sensibilisieren und ins Boot zu holen. So werden beispielsweise in Schulen Workshops zum nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen durchgeführt. Außerdem hat das Unternehmen vor kurzem das „Impact“ eröffnet: Ein Café, das Ort des Geschehens und des Austauschs sein soll, wo der äthiopische Specialty Coffee in gemütlicher Atmosphäre und mit bestem Gewissen genossen werden kann. Das Café reduziert Müll und Verschwendung auf ein Minimum und bietet viel Platz für kulturelle Veranstaltungen, Workshops und ähnliches. Sicherlich werden hier bei einer Tasse Kaffee einige interessante Ideen und Ansätze aufeinandertreffen und vielleicht in neue Projekte und Geschäftsideen münden. Auf dem Weg in eine nachhaltigere und bessere Welt.

Über Plastic2Beans
Das Purpose-Startup „Plastic2Beans“ kombiniert auf einzigartige Weise Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Kunststoffrecycling mit fairem Handel von direkt gehandeltem Bio-Spezialitätenkaffee aus Äthiopien.

Die Kunststoffrecycling Branche Äthiopiens fördern sie über einen Rohstoff-, Wissens- und Technologietransfer. Im Mittelpunkt dieses preisgekrönten Business Models stehen Entwicklungszusammenarbeit und nachhaltiger Handel. Das Knowhow des Polymerchemikers Dr. Kalie-Martin Cheng traf bei der Gründung 2018 auf die Expertise des in Deutschland lebenden äthiopischen Kunsstoffexperten Abiye Dagnew. Ihre Zusammenarbeit wurde in der Recyclingindustrie Äthiopiens sogar dem lokalen Büro der GIZ eine große Hilfe. 2019 hat Plastic2Beans zusammen mit ihrem Partner BlackForest Solutions für die GIZ einen Bericht über die lokale Recycling-Wirtschaft geschrieben. Mit dem Rohstoff für Deutschlands Lieblingsgetränk, Kaffee, transportiert das Unternehmen seine Recycling-Message zurück nach Deutschland. Und zwar, dass Kunststoffe nicht per se böse sind, sondern der falsche Umgang damit. Z.B. liefert Plastic2Beans den Spezialitätenkaffee in Büros mittels Plastikbehältern – aber im Pfandsystem, also ohne Verpackungsmüll. Und statt ökologisch aussehenden, aber schwer recycelbaren Verbundverpackungen werden die Bohnen bald in Verpackungen aus einem einzigen Kunststoff versendet. Plastic2Beans ist Mitglied des 2020 gegründeten Vereins CE4Africa, dessen Ziel es ist, durch gemeinsames Handeln in Afrika zum globalen Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft beizutragen. CE4Africa beschäftigt sich mit der Förderung des zirkulären Denkens, der Abfallwirtschaft und des Recyclings sowie mit der Schaffung von nachhaltigen, inklusiven, hochwertigen und umweltgerechten Arbeitsplätzen

www.plastic2beans.com
Instagram: https://www.instagram.com/Plastic2Beans/
Facebook: https://www.facebook.com/Plastic2Beans/