„Es beginnt mit kleinen Schritten“

Gemeinwohl, das ist ein starkes Wort. Überall wird es eingefordert – von der Politik, von Verbänden, von Medien und von Verbrauchern. Doch wer sich als gewinnorientierter Unternehmer am Gemeinwohl orientieren möchte, stößt nicht selten an seine Grenzen. Da kann die Politik Lieferketten- und Verbandssanktionsgesetze beschließen, wie sie möchte: Am Ende lassen sich weder von staatlichen Institutionen noch von den Unternehmen selbst wirklich lückenlos alle Bestandteile und Komponenten eines Produktes ganzheitlich nachhaltig gestalten. Zu guter Letzt liegt es an den Menschen selbst, an den Verbrauchern, an den Unternehmen und deren Management, aber auch an den Mitarbeitern, dass so nachhaltig wie möglich gehandelt und gewirtschaftet wird. Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei von Hans-Peter Heinrich aus Mannheim hat sich dem Gemeinwohl verschrieben und sich zumindest auf den Weg gemacht, das, was in Sachen Nachhaltigkeit in ihrer Macht steht, zu gestalten und anzunehmen. Dem Steuerberater sind diese Themen besonders wichtig. Er möchte seine Werte leben und nicht nur darüber reden, ein „besserer Unternehmer“ sein, einer, der tut, was er kann. Dabei stellt er sich täglich die Frage, was er konkret, nicht zuletzt als Mann der Wirtschaft, in seinem Handeln Positives für seine Mandanten und die Gesellschaft bewirkt. Seine Erkenntnis: „Es beginnt mit kleinen Schritten. Niemand ist perfekt.“

Am Gemeinwohl orientiert

Am Gemeinwohl orientiert
Am Gemeinwohl orientiert

Die Steuerkanzlei hat sich der Gemeinwohl-Ökonomie verschrieben und hat die steuerlichen Interessen seiner Mandanten auch weiterhin im Fokus. Dazu gehört weit mehr als Umwelt- oder Klimaschutz. Vielmehr geht es um global gute Arbeitsbedingungen, soziale Standards, ethisches Wirtschaften und investieren, um Compliances und darum, wie sich die eigenen Produkte und Prozesse gesellschaftlich auswirken. „Die Gemeinwohl-Ökonomie versteht sich als ethisches Wirtschaftsmodell, dessen Ziel nicht die Vermehrung von Geldkapital, sondern das Gemeinwohl ist. Grundgedanke ist, dass ein am Gemeinwohl orientiertes Wirtschaften zu einer gerechteren Verteilung von Einkommen, Vermögen und Macht beiträgt und die Grenzen der natürlichen Ressourcen achtet“, erklärt Heinrich. Der Steuerberater versucht, mit vielen Einzelmaßnahmen so nachhaltig wie möglich mit seiner Kanzlei zu handeln und er ermuntert auch seine Mandanten aus dem Mittelstand so zu denken. „Das Thema wird immer wichtiger, auch ökonomisch und für die eigene unternehmerische Zukunft“, ist er überzeugt.

Impuls-Calls Nachhaltigkeit sind gefragt

Regelmäßig bietet er Schulungen sowohl für seine Mitarbeiter als auch für seine Mandaten an und einen Jour fixe zum Thema Nachhaltigkeit. „Die werden sehr gut angenommen. Wir machen das auch zu klassischen Steuerthemen. Aber wenn es um Nachhaltigkeit geht, sind die Diskussionen viel grundsätzlicher und strategischer. Das Bewusstsein wächst. Und wir möchten unseren Beitrag leisten, macht Heinrich seine Motivation deutlich. Er ermutige Unternehmer, langsam einzusteigen. Nachhaltiges Wirtschaften gehe nicht mit einem Fingerschnipp, sondern erfordere viele kleine Bausteine. Er sieht sich da als gutes Beispiel. Jeder könne ihn immer zu diesem Thema ansprechen. „Impuls Call Nachhaltigkeit“ nennt er sein Angebot immer ansprechbar zu sein, immer verbunden mit der Frage, wie man ethisches Handeln in den eigenen Geschäftsalltag so integrieren kann, dass es auch das Unternehmen weiterbringt und damit den Gewinn steigert. „Gewinne sind nicht unethisch, allenfalls die Art, wie man sie erzielt“, ist der Steuerprofi überzeugt.

Einhundert Prozent sind unmöglich

Seine Rechner bestellt er bei einem Unternehmen, das Hardware in Deutschland zumindest zusammenbaut. „Das spart Transportwege und garantiert höhere Sozialstandards als beispielsweise in China.“ Er wisse, dass es am Ende keinen Rechner gibt, der zu einhundert Prozent ethisch und nachhaltig ist. „Die Dinger brauchen nun mal seltene Erden und Rohstoffe, die alles andere als nachhaltig abgebaut werden“, sagt er. Aber er tue eben, was in seiner Macht stehe.

Ressourcen und Umwelt schonen

Gleiches gelte für die Themen Einsatz von Papier und Toner. „Wir achten hier sehr darauf, Ressourcen einzusparen und auf jedes Detail zu achten. Wir reisen weniger und treffen uns dank modernster Konferenztechnik deutlich öfter nur virtuell. So sparen wir Sprit und Energie. Wir machen mehr im Segment der Vorsorge und des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Alles nur im Kleinen, aber wir machen etwas. Wir haben uns auf den Weg gemacht“, so Heinrich. Gerne würde er mehr tun. Allerdings sei auch bei ihm derzeit der Arbeitsaufwand wegen der vielen Corona-Hilfen massiv gestiegen. „Der Staat macht es einem mit seinen vielen Vorschriften und Verordnungen nicht leicht. Ständig was Neues, insbesondere im Steuerrecht. Da sei vieles zwar grundsätzlich gut gemeint, aber durch die Komplexität und unendlichen Ausnahmetatbestände oft nicht gut gemacht“, beklagt Heinrich die Umstände auch im Sinne seiner Mandanten. Einfache Regeln seien im Einzelfall nicht immer gerechter. Einfachere und verständliche Regeln ließen sich besser befolgen und werden leichter akzeptiert. Wer eine nachhaltige und gerechtere Ökonomie wolle, der müsse auch die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Vielleicht, so Heinrich, sei gerade dies der Grund, weswegen er als Steuerberater bei dem Thema vorangehen wolle. Nichts müsse öfter hinterfragt werden als die Themen Geld und Vermögen und dessen vernünftiger Einsatz für die Zukunft. Ein Staat, der nachhaltiges Verhalten fördern wolle, müsse seinen Bürgern auch die Möglichkeit geben, Nachhaltigkeit gestalten zu können und nachhaltige Investitionen zu ermöglichen. „Die Komplexität staatlicher Regulierung schafft keine Nachhaltigkeit. Im Gegenteil: Sie verhindert sie bisweilen. Es geht doch nur mit den Menschen. Und denen muss auch ein gewisses Vertrauen geschenkt und Verantwortungsbewusstsein zugeschrieben werden“, so der Mannheimer Steuerberater.

„Wir müssen mehr Verantwortung für das Ganze übernehmen“

Verantwortung, so Heinrich, sei das zentrale Wort. Der müsse jeder gerecht werden. „Shareholder Value und Gewinnmaximierung sind leider für sich betrachtet noch keine Verantwortung.“ Man müsse das Ganze holistischer sehen. Dafür werbe er. Gerne, so sagt er, wäre der Steuerberater, den man als Mandant fragt, wenn man sein Unternehmen verantwortungsvoll führen und gestalten wolle. Darin sehe er seine Mission.

Um seinen gesellschaftlichen Beitrag auch messbar zu machen, hat Heinrich für seine Steuerkanzlei eine Gemeinwohlbilanz erstellen lassen. „Als Steuerberater mag ich Zahlen“, schmunzelt er. Allerdings hat eine solche Gemeinwohlbilanz wenig mit einer klassischen Handelsbilanz zu tun, vielmehr gibt sie eine Übersicht darüber, in welchen Bereichen nachhaltigen Handelns man schon gut dasteht und in welcher es noch Nachholbedarfe gibt. „Das ist eher eine Balance Score Card, weniger eine Bilanz“, erklärt Heinrich. Aber das helfe ihm, auch weiterhin auf Kurs zu bleiben und sich Stück für Stück und in kleinen Schritten seinem Anspruch zu nähern. „Es braucht eben Zeit und Geduld“, so sein Resümee. Aber die Richtung stimme. Und das Bewusstsein. Auch bei seinem Team und seinen Mandanten.

Steuerkanzlei Mannheim
Hans-Peter Heinrich

Über den Autor
Hans-Peter Heinrich machte sich in Mannheim selbstständig, mit einer kleinen Kanzlei und drei Mitarbeitern. 2006 übernahm der Steuerberater eine weitere Kanzlei mit drei Mitarbeitern … und heute ist sein Team auf 12 Köpfe angewachsen. Ein Zeichen für das große Vertrauen, das ihm immer mehr Mandanten entgegenbringen
>> www.heinrich-kanzlei.de