Randegger Ottilien-Quelle: Erfolgreich regional wachsen

Randegger Ottilien-Quelle

Die Randegger Ottilien-Quelle lebt sinnhaftes und ethisches Wirtschaften vor: sie liefern ausschließlich im Umkreis von 60 km.
Wasser ist Leben, das wissen wir alle. Wir wissen auch, dass wir für unsere Gesundheit täglich Wasser zu uns nehmen sollten: 30 ml Wasser pro Kilo Körpergewicht. Das ist erforderlich, da der Körper Wasser selbst nicht speichern kann, aber für den Stoffwechsel unbedingt benötigt. Da liegt es nahe, aus Gründen der Gesundheit größten Wert auf herausragende Qualität des Trinkwassers zu legen.

Geschäftsleitung randegger
Clemens und Christoph Fleischmann

Genau das macht die Familie Fleischmann – die Brüder Christoph und Clemens führen die Randegger Ottilien-Quelle gemeinsam; inzwischen schon in der 4. Generation. Das Mineralwasser, das aus 118 m Tiefe mit einer Geschwindigkeit von 6,5 l pro Sekunde gefördert wird, hat sich vor vielen hundert Jahren gebildet. Was zuerst als Regen vom Himmel kam, ist langsam versickert, bis es sich über einer wasserundurchlässigen Schicht in 118 Metern Tiefe gesammelt hat. Auf dem Weg dorthin wurde es durch die unterschiedlichen Gesteinsschichten gefiltert und hat zugleich seine unverwechselbare Mineralisation bekommen. Es stimmt wirklich: wer schon verschiedene Mineralwasser bewusst getrunken hat weiß, dass sie alle unterschiedlich schmecken – schon deswegen gibt es den Beruf des Wasser-Sommeliers.

Das heißt: wer heute Mineralwasser – das höchsten Qualitätsanforderungen genügen muss -fördert, bekommt Wasser, das sich seit vielen Generationen gesammelt hat. Und wer das auch in Zukunft machen möchte, der muss jetzt darauf achten, dem heute versickernden Wasser optimale Bedingungen zu verschaffen.

Es scheint, Familie Fleischmann und die Geschäftsführer Clemens und Christoph Fleischmann haben sich genau das zu Herzen genommen – und großen Erfolg damit. Das Unternehmen zeichnet 3 absolute Besonderheiten aus:
1. alle Getränke werden ausschließlich in Mehrweg-Glasflaschen verkauft
2. das Liefergebiet umfasst konsequent einen Umkreis von 60 km
3. CO2-neutrale Produktion durch Nutzung von Solarenergie, Wasserkraft und Pellets

Das Firmengelände der Randegger Ottilien-Quelle

Warum die Getränke ausschließlich in Glasflaschen verkauft werden? Für Clemens Fleischmann haben Flaschen aus Glas nur Vorteile. Wir alle kennen sie schließlich: die Perlenflasche oder Normbrunnenflasche der Genossenschaft Deutscher Brunnen mit den charakteristischen Perlen in der Mitte. Inzwischen sind das echte Design-Ikonen – nicht zu verbessern und unverwechselbar. Es gibt sie in ganz Deutschland zu kaufen – so werden lange Transportwege verhindert. Außerdem kann auch das Abfüllen und Reinigen der Flaschen mit standardisierten Maschinen erfolgen. Die Flaschen können bis zu 50 Mal wiederverwendet werden, die passenden Kästen sogar bis zu 500 Mal. Anschließend werden sie recycelt und aufs Neue hergestellt.

Sobald eine Flasche beschädigt ist, oder für den Verkauf nicht mehr geeignet, wird sie dem Recycling-Kreislauf zugeführt, ebenso die Kisten, die eine sehr lange Lebensdauer haben und auch wiederverwertet werden. Die Verschlüsse der Flaschen werden konsequent recycelt, damit nur reinste Qualität die Glasflaschen verschließt. Nicht zu vergessen die Etiketten, die dem Altpapier zugeführt werden. Die Organisation des Pfandsystems hat sich deutschlandweit seit Jahren völlig reibungslos eingespielt. Und wer den Geschmackstest macht, weiß, dass Mineralwasser aus Glasflaschen viel besser schmeckt als aus Plastikflaschen. Und der Geschmack spielt schließlich eine entscheidende Rolle, auch beim Wasser. Die Glasflasche wiegt dabei beinahe so viel wie ihr Inhalt: 500 g wiegt die 0,75 l Flasche. Das spüren wir beim Einkaufen, wenn wir sie in den 2. Stock tragen – und das wirkt sich auch auf den Transport aus.

So erklärt sich der 2. Punkt: das Liefergebiet umfasst konsequent 60 km Umkreis um Randegg. Aufgrund des Gewichts der Glasflaschen ist die Lieferung in diesem Umkreis besonders wirtschaftlich und nachhaltig. Das Unternehmen organisiert Vertrieb und Logistik eigenständig und nutzt dafür LKWs, die von jeweils einem einzigen Fahrer gefahren werden. Würde das Liefergebiet vergrößert werden, wären die Kosten für das Unternehmen und die Umwelt zu hoch, es müssten größere und schwerere LKWs her. Also muss darauf geachtet werden, dass die Fahrzeiten der einzelnen Fahrer immer im gesetzlichen Rahmen bleiben, sonst müsste ein zweiter Fahrer dazukommen oder es wären lange Standzeiten zu verbuchen. „Das lohnt sich für uns nicht!“, ist sich der Geschäftsführer sicher. Das Motto heißt think global, drink local – und das lebt das Unternehmen aus voller Überzeugung.

Und der 3. Punkt? Ergibt sich logisch aus der konsequenten Ausrichtung auf eine ökologische, nachhaltige und wirtschaftliche Arbeitsweise. Die Randegger Ottilien-Quelle speist ihre Energie für die energieaufwändige Produktion ausschließlich aus regenerativen Quellen. So spart das Unternehmen viel Geld und schützt zugleich die Umwelt, da zu 100 % CO2-neutral.

Seit 1892 gibt es das Unternehmen, das eigentlich nur Notlösung war, wegen einer wenig diplomatischen Ohrfeige. Georg Fleischmann war nämlich Revierförster für den Fürsten Leopold von Sigmaringen. Bei einer Jagd mit eigens dafür gezüchteten Füchsen hatten der Fürst und der Kaiser Jagdglück – ein junger belgischer Erbprinz leider keins. Aus Frust und Ärger erschoss er kurzerhand den treuen Hund des Revierförsters, woraufhin der mit einer Ohrfeige parierte. Da wurde er kurzerhand vom Dienst suspendiert.

Das ließ Georg Fleischmann nicht auf sich sitzen, sondern er schaute sich nach einer neuen Einkommensquelle um, die in Gestalt des Randegger Bad-Hotels samt Mineralquelle zu ihm kam. Die 14.000 Mark konnte er aus der Mitgift seiner Frau und einigem Erspartem aufbringen. Die ersten Jahre lag der Schwerpunkt auf dem Hotelbetrieb, aber ab 1919 konzentrierte sich das Unternehmen ganz auf Abfüllung und Versand des Mineralwassers aus der Ottilien-Quelle. Das ging lange Jahre gut – bis die historische Quelle nicht mehr über genügend Wasser verfügte. 1995 wurde dann die neue Quelle entdeckt, in 118 m Tiefe – und nach der Überwindung einer 85 m starken Kiesschicht.

„Als ich geboren wurde, haben wir im ganzen Jahr so viel verkauft, wie heute in einem guten Monat.“, sagt Clemens Fleischmann über die Entwicklung des Unternehmens. Die Strategie des Unternehmens scheint aufzugehen, viele Menschen im Umkreis wissen das gute Wasser und die dahinterstehende Philosophie sehr zu schätzen.

Die Randegger Ottilien-Quelle ist seit Jahren Gemeinwohl-zertifiziert und unterzieht sich regelmäßigen Audits um kontinuierlich an der Umsetzung und Weiterentwicklung zu arbeiten. Das Unternehmen hat 22 Mitarbeiter festangestellt, die im Durchschnitt 19 Jahre lang im Betrieb sind. Es wird geführt von Clemens Fleischmann, zuständig für Personal, Marketing und Vertrieb und Christoph Fleischmann, zuständig für die Technik und die Qualitätssicherung.

In der Zeit der Corona-Pandemie musste auch die Randegger Ottilien-Quelle Umsatzeinbußen hinnehmen: er ist im Jahr 2020 um 6 % gefallen. „Wir sind trotz der Verwerfungen, die es aufgrund der Pandemie in der Kunden- und Sortimentsstruktur gab, mit einem blauen Auge davongekommen“, erklären sie einmütig. Denn: die Zahlen sind überraschend gut, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen auch Gastronomie-Betriebe in der Region beliefert. Einen Ausgleich konnten da Lebensmittelhändler oder Getränke-Abholmärkte schaffen, da die Kunden hier einen gesteigerten Wert auf hochwertige, regionale Produkte legen. Außerdem stieg die Beliebtheit der Glasflasche im Vergleich zur PET-Flasche in dieser Zeit besonders. Für die Randegger Ottilien-Quelle lohnt sich der Ansatz, stark wertegetrieben zu arbeiten – und zu werben.

Was zu Beginn im 19. Jahrhundert noch Notlösung war hat sich inzwischen zur Passion und Mission der Unternehmerfamilie entwickelt. Es kommt eben immer darauf, was man daraus macht. Und warum!

Geschäftsleitung Randegger Ottilien-Quelle
Beide Brüder wurden 1993 als Gesellschafter in die neu gegründete Brunnenverwaltung Fleischmann OHG aufgenommen. Seit 1. Januar 2001 teilen sich die Söhne von Dieter Fleischmann die Geschäftsleitung. Clemens ist für den kaufmännischen und Christoph für den technischen Bereich zuständig.
>> www.randegger.de