Das dänische Start-up Sprout ist ein Game-Changer in der vor allem mit Plastik assoziierten Werbearktikelindustrie
Die Werbeartikelbranche ist noch immer geprägt von billigen und umweltschädlichen Kunststoffprodukten. Vor sechs Jahren entdeckte ein kleines Start-up mit dem pflanzbaren Bleistift eine Marktnische. Heute ist das dänische Unternehmen Sprout mit mehr als 18 Millionen verkauften pflanzbaren Sprout-Stiften und Kunden wie Disney, Marriott, Coca Cola, IKEA und die Deutsche Bahn ein entscheidender Faktor in einer wachsenden Branche, die erste Anzeichen von Veränderungen zeigt.
Gehören Werbeartikel mit eingravierten Firmenlogos der Vergangenheit an? Nein, ganz im Gegenteil, die Werbeartikelindustrie ist eine weltweit wachsende Branche. Der Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft hat berechnet, dass 2019 alleine in Deutschland mehr als 3,6 Mrd. Euro für Werbeartikel ausgegeben wurden. Und das aus gutem Grund: Laut Verband haben Werbeartikel mit 70 % die höchsten Erinnerungswerte an das beworbene Produkt und 98 % aller Deutschen über 14 Jahre geben an einen Werbeartikel zu besitzen, wobei davon wiederum 90 % sagen, diese auch aktiv zu nutzen. Gute Gründe also, Werbegeschenke zu verteilen. Aber ist es ein zukunftssicheres Business? Ist es langfristig nachhaltig? Nein, nicht laut Unternehmer Michael Stausholm. Er ist Gründer von Sprout World, dem Unternehmen hinter den pflanzbaren und patentierten Sprout-Stiften, die nach Gebrauch ein zweites Leben führen und zu Kräutern, Gemüse und Blumen werden können.
Umdenken oder Schwung verlieren
“Die Werbeartikelindustrie ist ein Geschäft, das an Dynamik verlieren kann, wenn wir es nicht überdenken und anpassen, um der wachsenden Zahl bewusster Verbraucher gerecht zu werden, die mehr Nachhaltigkeit und Transparenz verlangen. Denn Viele beginnen zu denken: Brauche ich wirklich diesen Kugelschreiber, Schlüsselanhänger oder Magneten? Woraus besteht der Werbeartikel und wie wird er hergestellt? Und wenn er aus Kunststoff besteht, was sagt das über das Unternehmen dahinter aus? Bis vor kurzem schien es so, als hätte es einen Wettkampf gegeben, bei dem es nur auf Preis und Menge ankommt. Der ökologische Fußabdruck des Werbeartikels wurde bislang vollkommen missachtet, sowohl vor als auch nach dem Gebrauch. Doch dies beginnt sich zu ändern.”, sagt Michael Stausholm.
Ein Großteil der Massenprodukte aus Kunststoff und Plastik wird in Asien unter nicht akzeptablen Arbeitsbedingungen und mit dem Einsatz von schädlichen Chemikalien hergestellt. Ein Firmen-Kunststoffkugelschreiber ist beispielsweise nach wie vor einer der meistverkauften Merchandise-Artikel. Jeden Tag werden weltweit rund 135 Millionen Kunststoffstifte produziert, viele davon mit Firmenlogos bedruckte Werbeartikel. Michael Stausholm und sein Unternehmen Sprout wollen dieser riesigen Menge Plastik etwas entgegensetzen, indem sie eine Alternative anbieten, die origineller und nachhaltiger ist und somit die gesamte Branche in eine grünere Richtung treiben.
Die Nachfrage nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Produkten steigt
Stausholms Unternehmen Sprout World hat in den letzten sechs Jahren über 18 Millionen pflanzbare Bleistifte verkauft. Das bedeutet, dass 18 Millionen potenzielle neue Pflanzen auf den Planeten zurückgebracht werden können – Pflanzen, die aus Abfall und Bleistiftstumpf wachsen. Nicht nur private Verbraucher kaufen die Sprout-Stifte. Tatsächlich wird der größte Teil des Umsatzes – etwa 80% – von Unternehmen und Organisationen getätigt, die ihr Logo gravieren lassen und den Bleistift als Werbegeschenk verwenden. Und die Nachfrage wächst. Im Jahr 2018 betrug der Umsatz von Sprout 3,5 Millionen Dollar, in diesem Jahr wird erwartet, dass er 5 Millionen Dollar übersteigt. Die Kunden sind sowohl Werbeagenturen als auch Direktkunden. Zu den Sprout-Kunden zählen außerdem Prominente wie Michelle Obama, die Sprout-Stifte im Rahmen ihrer Buchvorstellung als Merchandise verkauft, oder Richard Branson, der die Bleistifte auf Necker Island als nachhaltiges Abschiedsgeschenk an Resortgäste verschenkt. Große Marken wie Coca Cola, Ikea, Disney, Guess oder Porsche nutzen die Stifte in Kampagnen, um auf einige ihrer nachhaltigen Initiativen aufmerksam zu machen. Mit großem Erfolg – die Menschen erinnern sich an den Bleistift und die Marke. Einige verwenden Sprout-Stifte gar als Visitenkarte mit eingraviertem Namen und E-Mail-Adresse, denn er ist ein starker Gesprächstarter, wenn er anstatt einer regulären Visitenkarte verteilt wird.
Ein schlechter Werbeartikel kann zum Problem werden
Heute ist ein Giveaway nicht nur ein Giveaway. Die Unternehmen schreiben ihren Namen drauf. Ob es einem gefällt oder nicht, man hinterlässt eine Nachricht. Die Wahrnehmung des Unternehmens wird durch alles, was daraus kommt, beeinflusst. Lange Zeit wurde die Nachfrage maßgeblich durch den Preis bestimmt. „Inzwischen spielt mehr und mehr eine Rolle, woraus ein Produkt gemacht wird, wie es produziert wird und wie es nach Gebrauch entsorgt werden kann. Kunden verlangen von uns Siegel und Zertifikate, um sicherzustellen, dass sie das Richtige bekommen. Unsere Produkte sind zu 100% natürlich, und wir produzieren sie unter angemessenen Bedingungen sowohl in Europa als auch in den USA.“, so Michael Stausholm.
Ein weiterer kunststofffreier Merchandisingartikel
Zu Beginn dieses Jahres brachte Sprout ein weiteres grünes Give-away auf den Markt: Den Sprout-SPOON. Dabei handelt es sich um einen kunststofffreien, personalisierbaren Löffel mit integriertem Teebeutel. Entwickelt als To-Go-Produkt und weitere Werbeartikelidee für Unternehmen. „Wir erwarten viel von unserem neuen und patentierten Sprout-SPOON. Es ist eine gute Erfindung, denn man spart sich den Plastiklöffel oder den Rührstab, wenn man Zucker oder Milch in seine Tasse Tee rührt. Nach Gebrauch kann der Löffel im Biomüll entsorgt werden, da er zu 100% biologisch abbaubar ist. Es dauerte vier Jahre, bis das Material für den Löffel entwickelt wurde; der Austausch von Kunststoff ist keine leichte Aufgabe.“, erklärt Michal Stausholm.
Wie wichtig sind nachhaltige Werbeartikel?
Machen pflanzbare Blei- und Buntstifte sowie kunststofffreie Teelöffel einen echten Unterschied? Michael Stausholm ist davon überzeugt: „Wir geben nicht vor, die Welt zu retten, aber wir inspirieren zu umweltfreundlicheren Aktionen. Die Leute bekommen einen Denkanstoß und sehen, dass jeder einzelne schon mit ganz kleinen, einfachen Schritten – indem man bspw. nur einen Kugelschreiber gegen einen Sprout-Stift tauscht – einen Unterschied machen kann. Wenn wir irgendwo die Möglichkeit haben, Kunststoff zu ersetzen, sollten wir das tun. Und wenn wir die Unternehmen und Werbartikelbranche in eine bessere, grünere Richtung lenken können, sind wir erfolgreich.“, sagt er.
Über Sprout:
Sprout wurde 2013 gegründet. Das Unternehmen hat 20 Mitarbeiter und Standorte in Kopenhagen/Dänemark sowie Boston/USA. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Produktion von grünen und patentierten Alltagsinnovationen wie den pflanzbaren Sprout-Stift und den kunststofffreien Sprout-SPOON. Unternehmen können die Sprout-Produkte mit eigenem Branding und individuell gestalteter Verpackung als grünes Give-away in die unterschiedlichsten Kampagnen integrieren. Bis dato konnte Sprout 18 Millionen Stifte in 80 Ländern verkaufen.
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