Purpose-driven Shopping statt Schnäppchenwahn: Wie Finisterre mit Werten statt Rabatten überzeugt
Viele Händler:innen setzen noch immer verstärkt auf aggressive Rabattaktionen, um kurzfristig Umsätze anzukurbeln – sei es zu Black Friday, Cyber Monday oder Aktionswochen rund um Ostern. Was als Verkaufsboost gelten soll, kommt bei Kund:innen jedoch nicht immer gut an. Denn: Verbraucher:innen hinterfragen zunehmend kritisch, welche Auswirkungen ihre Kaufentscheidungen auf Umwelt und Gesellschaft haben.
Der Shopify Handels- und Konsumkompass verdeutlicht diesen Wertewandel: Nachhaltigkeit, ethische Herstellung und Transparenz gewinnen an Bedeutung. Marken, die Verantwortung übernehmen und ihre Werte klar und glaubwürdig kommunizieren, schaffen es, eine langfristige Beziehung zu Kund:innen aufzubauen und nachhaltig erfolgreich zu sein. Ein Beispiel dafür bietet das britische Outdoor-Label Finisterre.
Finisterre: Warum Purpose von Anfang an Teil der DNA sein sollte
Als Tom Kay im Jahr 2003 Finisterre gründete, verfolgte er bewusst die Mission „Doing business differently“ – also neue Wege für ein wirtschaftliches Unternehmen zu gehen. Als leidenschaftlicher Surfer wurde ihm schnell bewusst, dass die Outdoor-Branche paradoxerweise genau jene Natur belastete, von deren Erhalt sie abhängig ist. So entschied er sich von Anfang an für nachhaltige Materialien und eine kompromisslose Produktqualität. Nachhaltigkeit war für ihn keine Option, sondern eine absolute Voraussetzung.
Folglich basiert Finisterres Philosophie auf drei festen Prinzipien:
- Produkt: Die Produkte sollen langlebig und zweckmäßig sein.
- Umwelt: Bei der Produktion soll aktiver Schutz der Umwelt und Ozeane immer mitgedacht werden.
- Menschen: Es soll nicht nur um das Wirtschaften des Wirtschaftens wegen gehen, es soll auch gesellschaftliches Engagement inspiriert und gefördert werden.
Diese konsequente Haltung führte dazu, dass Finisterre bereits 2018 als erste britische Outdoor-Marke die anspruchsvolle B-Corp-Zertifizierung erhielt – eine Auszeichnung, die ihre Glaubwürdigkeit und ihren ganzheitlichen Ansatz unterstreicht.
Purpose-driven Commerce in der Praxis
Purpose-driven Commerce ist bei Finisterre nicht bloß eine Marketingstrategie, sondern gelebter Alltag. Die Marke verzichtet ganz bewusst auf kurzfristige Rabattschlachten und konzentriert sich stattdessen auf nachhaltige Produktinnovationen und auf Aktivitäten, die sowohl Umwelt als auch Community stärken. Dabei ist für die Marke eine Maßnahme entscheidend: Storytelling.
Durch gezielte Kommunikation informiert das Unternehmen seine Kund:innen transparent zu den unterschiedlichsten Belangen, die heutzutage immer wichtiger für Kund:innen sind. So werden etwa Fragen zu den verwendeten Materialien beantwortet – Welche Materialien werden genutzt? Woher stammen sie, und wie genau trägt der Kauf dazu bei, die Natur zu schützen und soziale Veränderungen zu bewirken? Diese offene Kommunikation erzeugt Vertrauen und Differenzierung gegenüber Wettbewerbern, die meist nur mit Preisen werben.
Ein konkretes Beispiel sind Finisterres Initiativen zum Schutz der Ozeane, etwa in Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen wie etwa Surfers Against Sewage in den UK oder der Surfrider Foundation in den USA. Regelmäßige Aktionen und Events sensibilisieren Kund:innen für das Thema Umweltschutz und stärken die Bindung zur Marke auf emotionaler Ebene.
Wie klar gelebte Werte zum Geschäftserfolg führen können
Kund:innen schätzen die klare und konsequente Haltung von Finisterre. Interne Umfragen und Feedback belegen regelmäßig, dass gerade die authentische und glaubwürdige Werteorientierung ein zentraler Grund für ihre langfristige Treue ist. Nachhaltigkeit ist dabei kein Differenzierungsmerkmal mehr, sondern eine grundlegende Erwartung der Verbraucher:innen. Entscheidend für langfristigen Erfolg ist eine authentische Umsetzung der Werte im gesamten Unternehmen – genau hierin liegt die Stärke von Finisterre.
Darauf sollten Unternehmen bei der Umstellung auf Purpose-driven Commerce achten
Mit dem Umdenken zu mehr Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung müssen auch Unternehmen, die nicht seit der Gründung Purpose-driven wirtschaften, einen Weg finden, um weiterhin relevant zu bleiben. Klar ist: Ein Umstieg gestaltet sich nicht ohne Hürden und Mühen, aber langfristig wird es sich allemal lohnen.
Dabei darf Purpose-driven Commerce nicht als kurzfristige Marketingstrategie missverstanden werden. Vielmehr erfordert es ein authentisches und langfristiges Commitment. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung müssen tief in alle Bereiche des Unternehmens integriert werden.
Hierbei hilft insbesondere die B-Corp-Zertifizierung. Diese Zertifizierung gilt als einer der besten verfügbaren Standards, um sicherzustellen, dass ein Unternehmen die Auswirkungen seines Handelns ganzheitlich betrachtet. Obwohl der Zertifizierungsprozess komplex und herausfordernd ist, unterstützt er Unternehmen darin, ihre gesamten Strukturen auf eine umfassend nachhaltige und glaubwürdige Basis zu stellen. Gerade diese tiefe Integration ermöglicht eine dauerhafte positive Entwicklung.
Purpose-driven Commerce global gedacht
Ende 2024 eröffnete Finisterre seinen ersten Shop-in-Shop im nordamerikanischen Portland, Maine. Die dortige Community legt großen Wert auf nachhaltige und verantwortungsvolle Marken, sodass Finisterres Erwartungen für den amerikanischen Markt hoch sind. „Im Grunde unterscheiden sich europäische und nordamerikanische Kund:innen kaum voneinander – in beiden Regionen wächst das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum stetig.
Finisterres erfolgreiche Expansion beweist, dass Purpose-driven Commerce ein global tragfähiges Konzept ist und keinesfalls auf einzelne Regionen beschränkt bleibt”, sagt Will Sheane, CEO bei Finisterre.
Von Rabattaktionen zu echten Werten – Ein Aufruf zum Umdenken
„Laut einer Umfrage unter Shopify-Händler:innen gehört die Gewinnung neuer Kund:innen für 70 Prozent zu den größten Herausforderungen. Aktionen wie Frühlingserwachen, Sommer-Schlussverkauf oder Black Friday sind wichtig, um Aufmerksamkeit zu schaffen. Grundsätzlich eine gute Idee, denn solche Kampagnen erzielen den gewünschten Effekt. Doch gerade nachhaltige Marken scheuen sich oft davor – aus Sorge, Rabattaktionen könnten ihrer Werteorientierung widersprechen.
Dabei bieten gezielte Shopping-Events die Chance, Nachhaltigkeit authentisch zu kommunizieren, neue Zielgruppen zu erschließen und so den eigenen Impact zu vergrößern. Erfolgreiche Beispiele wie Finisterre oder Junglück beweisen bereits, dass Glaubwürdigkeit und Werte einen Unterschied machen.
Genau deshalb unterstützen wir Händler:innen gezielt mit Lösungen wie der Planet-App oder unserem Tipping-Feature, um nachhaltiges Wirtschaften überzeugend in die Customer Journey zu integrieren”, so Pia Schratzenstaller, Head of Communications Deutschland bei Shopify.
Damit bietet Purpose-driven Commerce Unternehmen eine zukunftsfähige und verantwortungsvolle Alternative zu Rabattaktionen. Unternehmen wie Finisterre beweisen heute schon überzeugend, dass eine klare und konsequente Werteorientierung sich nicht nur ethisch, sondern auch wirtschaftlich langfristig auszahlt. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt für Unternehmen, diese Verantwortung anzunehmen und nachhaltige Werte aktiv ins Zentrum ihrer Geschäftsmodelle zu stellen.