Flores Farm möchte sine Zertifizierungen und die dazugehören Prozesse nicht mehr missen. Sie sind das Rückgrat des Unternehmens.
Als wir die Flores Farm GmbH am 2. Januar 2006 beim Notar in Stuttgart gründeten, hatten wir keinen Businessplan, keine Vision oder Mission, keine Struktur oder klar definierten Prozesse. Wir brachten nur eine Idee von einer Reise durch die indonesische Insel Flores mit. In der letzten, bier- und weinseligen Nacht auf Flores, beschlossen wir unserer Jobs aufzugeben um eine Firma zu gründen die Marketing und Vertrieb für die knapp 600 Bio Cashew Farmerfamilien macht. Sie hatten nach 3 Jahren Aufbauarbeit durch SWISCONTACT zwar zertifizierte Bio Cashew Gärten, aber keinen Käufer der ihnen die Rohware abkauft und verarbeitet. Das wollten wir übernehmen um den Menschen auf einer der ärmsten Inseln Indonesiens ein höheres Einkommen zu sichern.
Wir haben also erst einmal gemacht. Und haben nach Monaten „Machen“ Erfolge, aber auch bittere Niederlagen einstecken müssen. Mehr als einmal haben wir uns gefragt, was wir da eigentlich tun, mit guten Ausbildungen und Einkommen uns in ein solches Abenteuer zu stürzen und alles Bisherige hinter uns zu lassen. Letztendlich haben wir uns immer wieder fürs Aufstehen entschieden und weiter gemacht.
Mittlerweile importieren wir weltweit von Farmergruppen und initiieren Projekte vor Ort. 2012 bis 2014 entwickelten wir mit dem Bundesministerium für Entwicklungszusammenarbeit (BMZ), der SEQUA, mymuesli und AgroAndino ein Bio-Physalis-Projekt in Peru. 2016 bis 2018, diesmal ohne mymuesli aber wieder mit dem BMZ/SEQUA, entstand ein Bio-Kokosblütenzucker-Projekt in Indonesien. Aktuell bauen wir mit dem BMZ/SEQUA, ein Bio-Dattel-Projekt in Pakistan auf.
Aber auch dort, wo wir (noch) kein Projekt initiiert haben, handeln wir – vor allem im Feld. Damit versuchen wir, unserer Zielsetzung gerecht zu werden: nachhaltig erzeugte Rohstoffe in Premium-Qualität anzubieten und den Menschen vor Ort durch Kapital und Know-how Transfer eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
All das benötigt, im Gegensatz zu den wilden Gründungsjahren, Struktur und klare Prozesse um Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Nach einem Kundenbesuch vor einigen Jahren wurde uns schlagartig klar, dass unsere interne Organisation dem nicht mehr genügte. Unsere Kunden wollten sehen, dass unser Qualitätsmanagementsystem von einem Dritten auditiert wird. Deshalb fiel die Entscheidung, sofort mit der IFS Zertifizierung zu beginnen.
Was bedeutet die Entscheidung für eine Zertifizierung?
Grundsätzlich bezeichnet eine Zertifizierung ein Verfahren der Konformitätsbewertung. Bei dieser Konformitätsbewertung prüft ein Auditor, ob die an ein Produkt, ein System oder an eine Person gestellten Anforderungen erfüllt werden. Wir haben uns für den IFS Broker entschieden. Eine IFS Zertifizierung ist eine Konformitätsbewertung der Anforderungen des International Food Standard (IFS).
Es wird überprüft, ob alle Forderungen des IFS zur Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit erfüllt werden. Die Zertifizierung wird durch akkreditierte Zertifizierungsstellen durchgeführt und jährlich wiederholt.
Warum eine IFS Zertifizierung?
Unternehmen neigen eventuell dazu, betriebsblind zu werden. Sie sehen also nicht mehr klar, ob die an sie gestellten Anforderungen, in unserem Fall Lebensmittelsicherheit, tatsächlich erfüllt werden und ausreichend sind. Mangelnde Objektivität unsererseits und ein fehlender Beweis gegenüber den Kunden für „perfekte“ Arbeit, kann schnell in mangelndes Vertrauen gegenüber dem Produkt, dem System oder der Unternehmung seitens unserer Kunden münden. Damit dieses Problem gar nicht erst auftritt, haben wir uns von einem dafür zugelassenen Dritten zertifizieren lassen.
Welchen Wert hat nun eine Zertifizierung für uns?
Als Projektentwickler und Verkäufer des Entwickelten, die mit Leidenschaft im Feld agieren, sind Bürokratie und Dokumentation erst einmal ein Graus. Vor lauter Machen fehlte vermeintlich die Zeit dazu. Irgendwann reifte aber die Erkenntnis, dass wir so eben nicht weiter machen können. Es stellten sich also Fragen, die über kurz oder lang wohl jedes Unternehmen beantworten muss, wie es sich strukturiert, Prozesse beschreibt, abbildet, einhält und anhand welcher Ereignisse wieder überarbeitet. Die IFS Zertifizierung war eine solche Entscheidung die uns innere Klarheit und Stärke gab, und nach Außen das brachte, was unsere Kunden zu Recht von uns erwarten: Lebensmittelsicherheit, bestätigt von einem unabhängigem Dritten.
Welche Vorteile bietet eine Zertifizierung?
Eine IFS oder jede andere für ein Unternehmen passende Zertifizierung birgt aus unserer Sicht große Vorteile.
> Wir erfüllen mit der IFS Zertifizierung sowohl die entsprechenden Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit als auch an die Qualität.
> Wir erfüllen die Qualitätsanforderungen unserer Kunden durch eine international anerkannte Zertifizierung.
> Wir werden als Projektentwickler und Importeur auf die Punkte Lebensmittelsicherheit und -qualität geprüft.
> Wir entwickelten unsere für uns passende Aufbau- und Ablauforganisation. Der risikobasierte IFS Broker lässt dies zu und überprüft während des Audits lediglich, ob unser Standard zur Gewährung der Lebensmittelsicherheit funktioniert.
Neben der Außenwirkung ist die Innenwirkung immens. Wir wollen die Struktur und die Abläufe dieser Zertifizierung nicht mehr missen. Sie ist unser Rückgrat, welches uns zum einen Stabilität und Klarheit aber auch die Möglichkeit gibt, agil und flexibel auf die täglichen Anforderungen zu reagieren.
