Neues Unternehmerdenken –
Lernen wir den kontinuierlichen Entwicklungsprozess zu lieben!

Neues Unternehmerdenken
Neues Unternehmerdenken

Ob große oder kleine Unternehmen – die Schnelligkeit der Unternehmenswelt rüttelt den freien Markt kräftig durcheinander. Nicht mehr Größe, sondern Flexibilität, nicht mehr aufgebaute Strukturen, sondern interaktive Netze und nicht mehr Menge, sondern Vielfalt entscheiden über den Erfolg und die Positionierung eines Unternehmens am Markt, in der Gesellschaft und im globalen Geschehen.

Doch wie treten Unternehmen der Digitalisierung, agilen Organisationen und der Demographie im Alltag entgegen? Wie sichern Unternehmen nachhaltig ihre Zukunft?

Und es stellt sich die Frage: Ist der Markt endlich? Unabhängig der Trends und Entwicklungen in der Wirtschaftswelt ist jedes Unternehmen selbst dafür verantwortlich, ob es sich in einem endlichen oder unendlichen Markt bewegt.

Diese Aussage basiert auf der Erkenntnis, dass diejenigen Unternehmen über Jahrzehnte erfolgreich waren und sind, die eine Selbstverständlichkeit an eigener und kontinuierlicher Entwicklung verankert haben. Um dies zu erzielen, sind ein paar Grundgedanken einzuhalten, ohne die es nicht geht.

  1. Nicht der Blick auf den Mitbewerber darf der unternehmerische Antreiber sein

Das Beispiel Geha und Pelikan zeigt es auf anschauliche Art und Weise. Während sich beide Unternehmen das unternehmerische Dasein erschwert und sich gegenseitig angegriffen haben, ist LAMY an den Kontrahenten vorbeigezogen. Geha und Pelikan haben in dieser Phase nicht in Neuentwicklung investiert, sie haben die Veränderungen des Marktes aus den Augen verloren und zuletzt die Einflüsse auf den Konsumenten und dessen wechselnde Vorlieben nicht mehr erkannt. Zudem haben sie Ressourcen sinnlos verschwendet, da nicht der Nutzen für den Kunden, sondern die Bekämpfung des Mitbewerbers im Fokus stand. Leichtsinn und Hochmut haben den Sinn für Verschwendung befeuert.

Viel wichtiger ist es, den Konsumenten und Kunden immer wieder neu zu entdecken, die Vorlieben und Einflussfaktoren zu erkennen und um die Kommunikations- und Entscheidungswege zu wissen. Es gilt, die Trends in das eigene Geschäftsmodell einzubeziehen und so das Unternehmen dauerhaft weiterzuentwickeln. Schritt für Schritt kontinuierlich – dies garantiert einen größeren Erfolg als schubweises Vorgehen gepaart mit großen Stillstands-Phasen.

  1. Nicht Größe sondern Stärke ist die Einheit für den Fortbestand und den modernen Erfolg

Die Wal-Mart-Kette ist Ende der 1998er Jahre mit einer groß angelegten Strategie in den deutschen Markt eingetreten. Die Übernahme der 74 Wertkauf-Märkte war ein großer Deal. Doch sie haben sich trotz Größe nicht durchgesetzt, da ihnen die Stärke und das Wissen um den deutschen Käufer fehlte. Stärke bedeutet in diesem Zusammenhang das Verfügen von Leistungskompetenz über Fachkompetenz bis hin zur Funktionskompetenz. Das Ende ist bekannt: Die Wal-Mart-Filialen gingen an die Metro Group und wurden Real-Märkte.

Das Agieren aus der Größe heraus verdeckt Fehler und Missstände. Dies führt dazu, dass mit Ausbau der Größe die Angriffsflächen und sogenannten „Baustellen“ eines Unternehmens noch größer werden. Daher ist es eine Grundvoraussetzung, immer wieder die Stärke von Unternehmen zu stärken und so die Daseinsberechtigung gekoppelt mit Erfolg zu gewährleisten. Sinnlose Prozesse werden beendet und überflüssige Aktionen gestoppt.

  1. Generiert das Unternehmen Umsatz oder schafft es Nutzen?

Viele Unternehmen hecheln dem Umsatz hinterher und fragt man sie direkt, ob der Preis der Leistung oder dem Produkt entspricht, gehen oft die Argumente aus. In Umsatz denken bedeutet, dass eine Zahl im Raum steht, der man einen Wert oder eine Sache beimisst. Dies wird jedoch von jedem anders empfunden und zugeordnet und unterliegt schwankenden Kosten. Zudem ist damit von vorneherein eine Begrenzung gegeben. Der Preis ist eindimensional, während Nutzen mehrdimensional ist und unendlich erweitert werden kann. Ist der Preis erreicht, ist die Grenze gegeben. Wird der Umsatz in den Fokus gesetzt, ist die Maßeinheit die Währung. Anders sieht dies bei der Schaffung von Nutzen aus. Nutzen kann in harten wie weichen Faktoren generiert werden. Nutzen stellt einen Mehrwert dar, für den der Kunde auch bereit ist zu zahlen. Nutzen ist erweiterbar und kann sowohl vertikal als auch horizontal ausgebaut werden. Und dabei verändert sich auch der Preis/Umsatz. Echter Nutzen entsteht durch das Stillen von Bedürfnissen, ohne einem anderen zu schaden. Dadurch prüft ein Unternehmen stets im Vorfeld, welche Risiken und Nachteile vorhanden sind. Die Bereicherung auf Kosten anderer scheidet somit aus, Nachhaltigkeit wird zur gelebten Philosophie und der Umsatz eine Folge des nachhaltigen Handelns.

Natürlich sollte jedes Unternehmen seine Zahlen im Blick haben, jedoch sollten sie nicht an erster Stelle stehen. Schafft ein Unternehmen ausreichend Nutzen, ist der Umsatz eine Folge daraus. Hinzu kommen Faktoren wie die Weiterempfehlung, die Wahrnehmung als Marke und der Aufbau an Image durch das Schaffen von Mehrwerten.

  1. Die Win3-Methode – und der Erfolg läuft Ihnen hinterher

Bei all dem, was Unternehmen als Lösungen, Angebote und Produkte anbieten, sollten sie nur wirklich das initiieren und umsetzen, was mindestens drei unterschiedlichen Parteien einen echten Mehrwert liefert – und zwar knallhart geprüft und gemessen. Trifft dies nicht zu, sollten weder Zeit, noch Geld, noch menschliche Ressourcen zum Einsatz kommen.

Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der „Own Business Day“ der Metro Group. Ausgangslage war der Anspruch, die potenziellen Zielgruppen Selbständige, Freiberufler und kleine Unternehmen in der Sichtbarkeit und der Positionierung zu unterstützen. Natürlich versprach man sich hier auch den einen oder anderen Neukunden. Doch viel entscheidender war, dass die Kampagne für Aufmerksamkeit sorgen sollte. So hat man eine Plattform geschaffen, auf der an einem definierten Datum (2. Dienstag im Oktober) einen Tag lang die Metro Werbung im Namen dieser Zielgruppe und mit deren Angeboten Werbung macht. Diese Aktion wurde gleichzeitig in 27 Ländern durchgeführt. Die Wirkung dieser Aktion und die Medienresonanz waren so überwältigend und weitreichend, dass dies der einzelne niemals in der Form hätte umsetzen und erzielen können. Auch die Auswirkungen auf die Metro Group hat alle Erwartungen übertroffen, denn das eigentliche Ziel war es nur, anderen, kleineren Unternehmen eine Bühne zu geben, vielleicht Präsenz und Bekanntheit zu erlangen und zu festigen sowie als potenzieller Partner ins Gespräch zu kommen.

Die Win3-Methode hat die Vorteile, dass bei konsequenter Anwendung die Erfolgschancen bei mehr als 90 Prozent liegen. Die drei Parteien hier waren bestehende kleine Kunden, potenzielle Neukunden und der Kunde dieser beiden Gruppen sowie die Metro selbst.

Daher beinhaltet „Neues Unternehmerdenken’“ aus der Marketing-Perspektive, den Fokus zu wechseln und auf Nutzen zu setzen. Nicht nur für den Kunden, sondern auch für den Kunden-Kunden und das eigene unternehmerische wie gesellschaftliche Umfeld. Nur wenn Unternehmen lernen, die Trends der Zeit mit den eigenen Stärken zu verbinden und alle Mitarbeiter in einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess zu führen, werden sie dauerhaft erfolgreich existieren. Es bedeutet auch, nicht jedem Marketing-Trend hinterher zu rennen, sondern wiederkehrend dem Kunden einen Nutzen anzubieten und dies mit den Marketing-Tools umsetzen, die zum Unternehmen und seiner Kultur passen. Nachhaltigkeit aus Marketingsicht entsteht durch die bewusste Ausrichtung am Nutzen und den daraus abgeleiteten Ressourceneinsatz.


Nicole M. Pfeffer gewährt in jene Bereiche Einblicke, die weder branchenüblich noch in der ersten Betrachtung logisch erscheinen. Vielmehr versteht Sie es mit Begeisterung und Know-how bewusst Wissen neu zu verknüpfen und dabei für alle Beteiligte Mehrwerte zu schaffen. Durch die Vielfalt ihrer Kunden, ihre fundierte Expertise und langjährigen Erfahrungen in der Marketingbranche, hat sie sich darauf fokussiert mit ihren Kunden „neu zu denken“ und dies mithilfe von Praxis-Konzepten umzusetzen.